Amsterdam, den 26. Februar 2003

So funktioniert das in Vught
Juanra zurück in Isolationshaft

Am letzten Freitag, den 21. Februar wurde der politische Gefangene Juan Ramón Rodríguez Fernández, Strichcodenummer 3327890091266, darüber informiert, dass er denselben Tag noch in die ‚Unit 1‘ der Strafanstalt Nieuw Vosseveld verlegt werden wird. Seit dem 26. Oktober 2002 sitzt Juanra wieder in dem Gefängnis im niederländischen Vught. Vor zwei Monaten wurde er von der ‚Einheit 3‘ [Durchgangsstation für ‚Neuankömmlinge‘]in die ‚Unit 2‘ verlegt. Diese Mitteilung von letztem Freitag schockierte Juanra heftig, da er die ‚Unit 1‘ bereits aus der Zeit kannte, in der er dort während der ersten fünf Monate seiner Haft festsass [von Mitte Januar bis Ende Juni 2002]. In dieser Einheit herrschen Haftbedingungen wie totale Kontrolle und eine beinahe komplette Einschränkung der Rechte des Verhafteten.

Der Direktor der ‚Unit 2‘ informierte Juanra darüber und teilte ihm mit, dass sein Alter der Grund für die Verlegung sei, da in ‚Unit 2‘ nur noch Jüngere festgehalten werden sollten. Juanra wurde mit einer dermaßen miesen Untermauerung der Entscheidung nach ‚Unit 1‘ gebracht, dass sein Anwalt eingreifen musste. Die Erklärung, die der Direktor der ‚Unit 1‘ dem Anwalt gab, war eine komplett andere. ‚Unit 2‘ solle verbaut werden, was zur Folge hat, dass von heute ab nur noch gerade verurteilte Gefangene untergebracht werden sollen. Aus diesen Gründen werden die Inhaftierten, die in ‚Unit 2‘ saßen, in andere Gefängnisse oder in die ‚Unit 1‘ verlegt, unter den gleichen Haftbedingungen wie in der ‚Unit 2‘.

Zur Zeit ist die Situation folgende: obschon der Direktor behauptet, dass mehrere Gefangene aus der ‚Unit 2‘ in die ‚Unit 1‘ verlegt worden sind, sagt Juanra, dass er der einzige ist, der in diese ‚Unit‘ verlegt wurde und zugleich sagt er, dass seine Haftbedingungen durch allerlei extra Beschränkungen ernsthaft erschwert sind. Faktisch befindet er sich von Neuem unter den strengen Haftbedingungen der ‚Unit 1‘: 23 Stunden pro Tag in der Zelle, nur vier Stunden pro Woche ‚Freizeit‘; eine Stunde pro Woche Sport; noch weniger Telefongespräche; kein echtes Fenster in der Zelle und nur mit einem ‚Fenster‘, das noch nicht mal lichtdurchlässig ist; wenn er nun Hofgang hat, dann ist das wieder in einem abgeschirmten Außenkäfig, der achtzehn mal drei Meter ‚groß‘ ist.

Angesichts der äußerst undurchsichtigen Begründung und Haltung der Gefängnisinstanzen, fordern wir, dass Juanra zurückverlegt wird unter den Haftbedingungen der ‚Unit‘, in der davor war, aber noch besser, dass er vollständig freigelasen wird! Wenn sie nicht genügend Platz in diesem Gefängnis haben, das sich auf dem Gebiet des ehemaligen Konzentrationslagers Vught befindet, soll er in ein Gefängnis in der Nähe von Amsterdam verlegt werden, wo seine FreundInnen und GenossInnen wohnen. So funktioniert das in der Strafanstalt Vught, einem Gefängnis, gegen das aufgrund der unmenschlichen Umstände, unter denen die Gefangenen in der ‚Unit 5‘ verbleiben, unter sogenannten EBI-Haftbedingungen [EBI= Extra Gesicherte Einrichtung]. Menschen sind keine Bestien oder Dinge mit einer Nummer, auf die ein Strichcode geklebt wird und sie dürfen auch nicht dementsprechend behandelt werden. Gefangene sind Menschen und haben Rechte, die respektiert werden müssen.

Juanra aus der Isolationshaft!
Juanra frei!

Soligruppe Free Juanra
http://www.freejuanra.org
info@freejuanra.org