Keine
Auslieferung von Juanra an Spanien!
Im Januar 2002 wurde Juanra Rodriguez in Amsterdam festgenommen aufgrund
von Beschuldigungen aus Spanien, wonach er Informationen an ein ETA-Kommando
in Barcelona verschafft haben soll.
Juanra hat rund fünf Monate in dem Hochsicherheitsgefängnis
im niederländischen Vught unter Isolationshaftbedingungen gesessen
und kam Ende Juni auf Kaution frei.
Juanra ist das Opfer eines total durchgedrehten Kampfes gegen den Terrorismus
in Europa. Spanien missbraucht den Kampf gegen ETA, um einen immer grösser
werdenden Kreis politischer GegnerInnen mundtot zu machen.
Das ergibt sich aus der Vorgehensweise bezüglich des baskischen
Unabhängigkeitsstreben: anstelle eines Dialogs und einer politischen
Lösung werden Parteien, Zeitungen und andere Organisationen verboten
und kriminalisiert.
Aber auch gegen andere Bewegungen und Bevölkerungsgruppen setzt
Spanien noch Folter und Repression ein, was die Amnesty International-
Berichte jedes Jahr aufs Neue zeigen.
Anfang des Jahres versuchte Spanien innerhalb der EU, die Anti- Globalisierungsbewegung
als terroristisch zu definieren. So wird der Kampf gegen
den Terrorismus nach dem 11. September immer mehr zu einem Krieg
gegen jedwede Form politischer Opposition.
Die Beschuldigungen gegen Juanra werden in dem Auslieferungsersuchen
nirgendwo erhärtet; die einzige Tatsache ist eine Erklärung
von jemanden, die unter Folter gemacht wurde. Diese Person hat seine Erklärung
unmittelbar eingezogen, nachdem er aus den berüchtigten spanischen
Polizeizellen kam.
Spanien windet sich hin und her und widerspricht sich fortlaufend, um
Juanra in die Finger zu kriegen. Die Beschuldigungen wurden von spanischer
Seite aus nun bereits vier Mal angepast, ohne dass dem irgendein neuer
Beweis gegenüber steht.
Die Auslieferung von Juanra durch die Niederlande würde bedeuten,
Folter und politische Repression in Spanien zu billigen. Das ist inakzeptabel!
Gerade jetzt, in einem politischen Klima, in dem auch in den Niederlanden
allerlei selbstverständliche Rechte gefährdet sind, ist es wichtig,
mit vielen Leuten eine deutliche Meinung hören zu lassen.
Spanien foltert und unterdrückt Opposition!
Die Niederlande dürfen daran nicht mitwirken!
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Kommt am Dienstag, den 17. September 2002 um 9 Uhr zu Juanras Prozess,
am Parnassusweg 220 in Amsterdam. Wir werden mit Performance, Musik
und Redebeiträgen unseren Widerstand kundtun.
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Am Freitag, den 13. September um 21 Uhr findet ein Info- Abend im
Vrankrijk statt, Spuistraat 216 in Amsterdam.
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